Mensa Hochschule Pforzheim

Bauherr: VBA Pforzheim
Bauzeit: 2006-2008

Mitarbeit: Sven Seiffert, Birgit Glanz, Dirk Kaupa

Aufgabe
Die 1985 eröffnete Mensa sollte durch Anbauten erweitert werden. Gleichzeitig waren Funktionsbereiche des Bestandes neu zu strukturieren und zu ergänzen. Das Programm beinhaltet ein neues Zugangs-Foyer, der Mensa zugeordnet, aber auch autonom zu betreiben als 24-Stunden-Versorgungseinheit, eine Speisesaalerweiterung, eine neue Küche und einen Beratungsraum für das Studentenwerk. Anstelle der alten Küche im Bestand sollte eine zentrale Speisenausgabe als Free-Flow-Bereich angelegt werden. Die Position der Erweiterung an der Tiefenbronner Straße bot die Chance, mit der Mensa den Zugang an der Haupterschließungsachse der Hochschule zu artikulieren. Über eine zweigeschossige Eingangsloggia mit weit ausladendem Vordach öffnen sich die neuen Räume in den öffentlichen Erschließungsraum zur Stadt hin. Entlang der Tiefenbronner Straße schneidet der Baukörper, verlängert durch einen Hof auf der Nordseite, in das Gelände und nimmt so den Geländesprung auf.

Baukörper
Das Gesamtgebäude der Mensa wird als Komposition aus unterschiedlichen Elementen gesehen:
1. Bestandsgebäude, 2. Erweiterung Westen mit Foyer, Speiseraum und Küche, 3. Erweiterung Süden mit der Ver- und Entsorgung. Aus den verschiedenen Komponenten sollte ein neues Ganzes entstehen. Form, Material und Farbigkeit der Erweiterung unterscheiden sich vom Bestand.
Die Erweiterung im Westen wird als eigenständiges Architekturelement behandelt. Sie steht, getrennt durch ein als Fuge ausgebildetes Erschließungselement, neben dem Altbau.
Zwei in Nord-Südrichtung verlaufende Wände bestimmen Innenraum und Baukörper: eine innere, partiell in Stützen aufgelöste und eine äußere zweifach geknickte Wand, verbunden durch Glaswände im Norden und Süden. Die zweigeschossige Loggia aus Sichtbeton schließt den Baukörper im Norden ab.
Im Süden begrenzt ein vor Büro Studentenwerk und Küche liegender Hof die Raumfolge.
Der unmittelbar an den Bestand im Süden angefügte zweite Erweiterungsbaukörper nimmt die Technikerweiterung und die Zusatzräume für den Küchenbetrieb auf.

Innenraum
Ein Oberlichtband über der Gebäudefuge und einzelne Deckenoberlichter belichten die inneren Zonen. Die frühere Westfassade mit der Treppe ist jetzt von oben belichtete Innenraumfassade. Der Aufzug aus dem Bestand musste erhalten werden. Er durchdringt die Fuge zwischen den Gebäudeteilen. Dieser Aspekt wurde durch die farbliche Behandlung betont..
Foyer und neuer Speisesaal öffnen sich über die Glaswände ins Tal und verschränken sich optisch mit den Speisesälen des Bestandes. Seitliche raumbegleitende Fensteröffnungen bieten Ausblicke auf gegenüberliegende Freiräume. Bewegliche Trennelemente am Aufzug erlauben den eigenständigen Betrieb des Foyers mit der dort installierten Cafebar.


Material, Farben
Fassaden:

Der Bauköper der Mensaerweiterung wurde mit schwarzem Klinker verkleidet, weitere Gestaltungselemente sind farbbeschichtete Fensterrahmen, Sichtbeton und Glaswände, der Ver-und Entsorgungsbau wurde farbig verputzt.

Innenraum:
Die Raumstimmung wird geprägt durch Licht, die Verwendung der Materialien Beton, geöltes Holz, farbige Putzflächen, Naturasphaltböden, rot hinterlegte Streckgitterdecken, linienförmig
angeordnete Lichtleisten.

Freiraum
Die Längsstruktur des Anbaus wird im Außenraum aufgenommen: die Fläche der Eingangsloggia setzt sich talseitig bis zur Zugangsachse des Hochschulgeländes fort und betont den Eingang.
Hangseitig wird das Niveau der Eingangsebene nach außen weitergeführt - als grüne Schräge, gefasst durch Sichtbetonwände, eine Weiterführung des Innenraumes.
Die plastisch ausgebildete schwarze Strassenfassade wird von hoher Vegetation freigestellt. Ein grüner Teppich bindet die schräge Fläche zwischen Weg und Gebäude ein um die skulpturale
Wirkung des Gebäudes zu betonen und zu steigern.